Anwendungen lokalisieren

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Nachdem Sie Ihre Anwendung für die Lokalisierung vorbereitet (internationalisiert) haben, können Sie lokalisierte Versionen für die verschiedenen ausländischen Märkte erstellen, in denen Sie die Anwendung vertreiben wollen.

Idealerweise sollten die Ressourcen während der Internationalisierung in eine gesonderte Ressourcen-DLL ausgelagert worden sein, die Formulardateien (.dfm in VCL-Anwendungen) und eine Ressourcendatei enthält.

Lokalisieren der Ressourcen

  • Lokalisieren der Funktionalität

Für die Lokalisierung ist manchmal auch eine Anpassung der Funktionalität erforderlich. Eine Anwendung aus dem Finanzbereich müsste beispielsweise in verschiedenen Ländern unterschiedliche Steuersätze berücksichtigen.

  • Lokalisieren des UI-Designs

Wenn Sie Anwendungen für mehrere ausländischen Märkte erstellen, müssen Sie sicherstellen, dass Ihre UI-Elemente, wie z.B. Texte, Grafiken, Datenformate, Sortierreihenfolge usw., die Anforderungen an übersetzte Produkte erfüllen.

  • Erstellen von Ressourcen-DLL-Projekten für weitere Sprachen

Mit dem Ressourcen-DLL-Experten können Sie Ressourcen-DLL-Projekte für weitere Sprachen erstellen. Jedes erstellte Ressourcen-DLL-Projekt enthält die .dfm-Formulardatei, in der Formulare und andere GUI-Ressourcen enthalten sind, und die RC-Ressourcendatei, die die im Abschnitt resourcestring deklarierten Ressourcenstrings enthält. (Siehe Ressourcen-DLLs erstellen.)

Der Ressourcen-DLL-Experten erstellt jedes Ressourcen-DLL-Projekt in einem eigenen Unterverzeichnis für die Zielsprache. Die beiden ersten Zeichen geben die Zielsprache an, und das dritte Zeichen steht für das jeweilige Land (siehe Sprach- und Regionsnamen, Codes und ISO-Werte). Für "Deutsch - Deutschland" würde ein Unterverzeichnis namens DEU angelegt.

  • Übersetzen von Ressourcenstrings in Ressourcen-DLL-Projekten

Der nächste Schritt umfasst die Übersetzung der Ressourcenstrings in .dfm-Formulardateien und RC-Ressourcendateien. Doppelklicken Sie in der Projektverwaltung auf die .dfm-Formular- oder RC-Ressourcendatei, um sie im Übersetzungseditor zu öffnen und die relevanten Strings zu übersetzen.

Übersetzer, die die RAD Studio-IDE nicht installiert haben, können die Ressourcenstrings in Ressourcen-DLL-Projekten mit dem eigenständigen externen Translation-Manager (anstelle des internen Übersetzungseditors) übersetzen.

Hinweis: In einem Ressourcen-DLL-Projekt können GUI-Komponenten weder gelöscht noch hinzugefügt werden.

  • Erzeugen von Ressourcen-DLLs für die übersetzten Sprachen

Führen Sie den Befehl Projekt > Alle Projekte erzeugen aus, um alle Projekte in der aktuellen Projektgruppe zu erzeugen. Dieser Befehl erzeugt alle Ressourcen-DLLs für alle Ressourcen-DLL-Projekte, die mit dem Ressourcen-DLL-Experten für alle weiteren Sprachen erstellt wurden. Für eine Anwendung mit der ausführbaren Datei Test.exe und der Gebietseinstellung "Deutsch - Deutschland" für das Ressourcen-DLL-Projekt erzeugt die RAD Studio-IDE beispielsweise in demselben Stammverzeichnis der Projektgruppe wie die Hauptausführungsdatei der Anwendung Test.exe die Ressourcen-DLL Test.DEU.

Deployment von lokalisierten Anwendungen

Die in dem lokalisierten Projekt erstellten lokalisierten Ressourcen-DLLs müssen zusammen mit der Hauptausführungsdatei der Anwendung weitergegeben werden. Wenn die ausführbare Datei Ihrer Anwendung beispielsweise Test.exe heißt, und Sie die Ressourcen-DLL Test.DEU für die Gebietseinstellung "Deutsch - Deutschland" erzeugt haben, dann müssen Sie die ausführbare Datei Test.exe zusammen mit dieser lokalisierten Test.DEU-Ressource-DLL weitergeben. (Siehe Deployment von lokalisierten Anwendungen für weitere Einzelheiten.)

Wie Anwendungen lokalisierte Ressourcen-DLLs finden

Beim Start einer lokalisierten Anwendung wird versucht, die lokalisierte Ressourcen-DLL zu finden und zu laden. Zum Auffinden der lokalisierten Ressourcen-DLL ermittelt die Anwendung zunächst die Liste mit Namen der bevorzugten Sprachen. Anhand dieser Liste versucht die Anwendung (mit der ausführbaren Test.exe-Datei) die Ressourcen-DLL zu finden, die eine der folgenden Erweiterungen besitzt:

  1. Test.XYZ. Wenn in der Windows-Registrierung für den Schlüssel "Locale Override" der Wert XYZ für die ausführbare Datei Test.exe definiert ist.

    Der Schlüssel "Locale Override" kann unter den Registrierungsschlüsseln HKEY_CURRENT_USER\Software\Embarcadero\Locales oder HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Embarcadero\Locales hinzugefügt werden. Das Feld Name des Schlüssels "Locale Override" muss ein Stringwert sein, der den Anwendungspfad und den Namen Test.exe der ausführbaren Datei bezeichnet. Der Wert Data muss mit der gewünschten Erweiterung XYZ Ihrer lokalisierten Ressourcen-DLL übereinstimmen.

  2. Test.AB-CD. Wobei AB den Sprachcode und CD den Regionscode repräsentiert.
  3. Test.AB
  4. Test.EFG. Wobei EFG den dreibuchstabigen Sprachcode repräsentiert. (Siehe ISO 639x-Werte in Sprach- und Regionsnamen, Codes und ISO-Werte.)
  5. Test.EF

Wenn die Anwendung die lokalisierte Ressourcen-DLL bei einem dieser Schritte findet, wird die Suche angehalten, und die Anwendung lädt die gefundene Ressourcen-DLL.

Wenn beispielsweise UILocale auf Deutsch - Deutschland gesetzt ist, und der Schlüssel "Locale Override" den Wert XYZ hat, dann sucht Windows bei der Ausführung der Anwendung Test.EXE nach den folgenden Dateien, in dem Verzeichnis aus dem Test.EXE ausgeführt wird:

Test.XYZ
Test.DE-DE
Test.DE
Test.DEU
Test.DE

Themen

Siehe auch