Definition eines UML 2.0-Klassendiagramms
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UML 2.0-Klassendiagramme stellen ähnliche Möglichkeiten wie UML 1.5-Klassendiagramme zur Verfügung.
Inhaltsverzeichnis
Neue UML 2.0-Features
Klassendiagramme in UML 2.0 verfügen über neue Diagrammelemente wie bereitgestellte und erforderliche Schnittstellen, Ports und Instanzspezifikationen.
Bereitgestellte und erforderliche Schnittstellen
Klassendiagramme in UML 2.0 unterstützen alle Beziehungen zwischen Diagrammelementen - Generalisierung und Implementierung, Abhängigkeit und Assoziation (Assoziation, Aggregation und Komposition) -, die in UML 1.5-Klassendiagrammen unterstützt werden. (Siehe Beziehungen zwischen Elementen von Klassendiagrammen.)
Beachten Sie bitte, dass in UML 2.0, wie in UML 1.5, eine Schnittstelle eine Implementierungsbeziehung mit einer Klasse haben kann. Diese Implementierungsbeziehung wird von derselben Implementierungsverbindung wie in UML 1.5-Klassendiagrammen festgelegt.
UML 2.0-Klassendiagramme führen aber zusätzlich zu Implementierungsbeziehungen bereitgestellte und erforderliche Schnittstellen ein. In UML 2.0-Klassendiagrammen werden bereitgestellte Schnittstellen mit ("Lollipop"-Notation) und erforderliche Schnittstellen mit ("Sockel"-Notation) gekennzeichnet (siehe Elemente in einem UML 2.0-Klassendiagramm).
In UML 2.0-Klassendiagrammen können Schnittstellen im UML 1.5-Stil durch Rechtecke und im neuen UML 2.0-Stil durch Kreise dargestellt werden. In Kreisen werden die internen Member von Schnittstellen nicht angezeigt. Um die Übersichtlichkeit Ihrer Diagramme zu erhöhen, können Sie mit der Eigenschaft View as Class des Objektinspektors zwischen diesen Darstellungen wechseln.
- Tipp: Wenn Sie über eine bereitgestellte Schnittstelle eine Beziehung zwischen einem Klassen- und einem Schnittstellenelement herstellen, wird eine normale Generalisierungs-/Implementierungsbeziehung erstellt. Zum Erstellen einer bereitgestellten Schnittstelle weisen Sie die bereitgestellte Schnittstelle einem Port der Client-Klasse zu.
Ports
Ein Port ist eine Eigenschaft eines Klassifizierers, die einen bestimmten Interaktionspunkt zwischen diesem Klassifizierer und seiner Umgebung oder zwischen dem Klassifizierer und seinen internen Parts festlegt.
Die einem Port zugeordneten Schnittstellen legen die Art der Interaktionen fest, die über einen Port ausgeführt werden können. Die erforderlichen Schnittstellen eines Ports beschreiben die Anforderungen, die von dem Klassifizierer an seine Umgebung über diesen Port gerichtet werden können. Die bereitgestellten Schnittstellen eines Ports beschreiben die Anforderungen, die die Umgebung des Klassifizierers an diesen über den Port richten kann. Ein Port kann festlegen, dass bei diesem Port eingehende Anforderungen von dem Verhalten der Instanz des übergeordneten Klassifizierers behandelt werden und nicht an etwaige enthaltene Instanzen weitergeleitet werden.
Instanzspezifikationen
Eine Instanzspezifikation gibt die Existenz einer Entität an, die eine Instanz eines Modellelements in einem modellierten System darstellt, und beschreibt diese Entität vollständig oder teilweise. Eine Instanzspezifikation kann einen oder mehrere Klassifizierer instantiieren. Eine Instanzspezifikation ist eine konkrete Klasse (eine Klasse, von der eine Instanz erstelllt werden kann, weil sie über eine vollständige Implementierung verfügt). Die Entitätsbeschreibung kann Folgendes enthalten:
- Klassifikation der Entität durch einen oder mehrere Klassifizierer, deren Instanz die Entität ist.
- Den Typ der Instanz auf der Basis ihres Klassifizierers oder ihrer Klassifizierer.
- Zum Beispiel beschreibt eine Instanzspezifikation, deren Klassifizierer eine Klasse ist, ein Objekt dieser Klasse.
- Spezifikation von Werten der strukturellen Merkmale der Entität.
- Eine Spezifikation darüber, wie die Instanz berechnet, abgeleitet oder aufgebaut werden soll.
Eine Instanzspezifikation besitzt Slots. Ein Slot legt fest, dass eine durch eine Instanzspezifikation modellierte Entität einen Wert oder Werte für bestimmte strukturelle Merkmale eines Klassifizierers der Instanzspezifikation hat.
Klassendiagrammtypen
In der Modellierung gibt es zwei Arten von Klassendiagrammen:
- Package-Diagramme. Package-Diagramme werden als XML-Dateien mit der Erweiterung
.txvpck
in dem OrdnerModelSupport_%PROJEKTNAME%
der Projektgruppe gespeichert. - Logische Klassendiagramme. Diese Diagramme werden als XML-Dateien mit der Erweiterung
.txvcls
in dem OrdnerModelSupport_%PROJEKTNAME%
der Projektgruppe gespeichert.
Das Modellierungstool erstellt automatisch ein Package-Standarddiagramm für das Projekt und für jedes Unterverzeichnis im Projektverzeichnis. Das Package-Standarddiagramm erhält den Namen Vorgabe
. Andere automatisch erzeugte Package-Standarddiagramme werden nach den jeweiligen Packages benannt.
Sie erstellen logische Klassendiagramme manuell über das Kontextmenü der Diagramm- oder Modellansicht mit dem Befehl Hinzufügen > Klassendiagramm oder Hinzufügen > Anderes Diagramm.
Beispieldiagramm
Die folgende Abbildung zeigt ein Klassendiagramm mit einigen der neuen Elemente.