Datenbankarchitektur

Aus RAD Studio
Wechseln zu: Navigation, Suche

Nach oben zu Datenbankanwendungen entwerfen - Index

Datenbankanwendungen setzen sich aus Elementen der Benutzeroberfläche, Komponenten zur Anzeige von Datenbankinformationen (Datenmengen) und Komponenten, die diese miteinander und mit der Quelle der Datenbankinformation verbinden, zusammen. Die Anordnung dieser Bausteine bildet die Architektur einer Datenbankanwendung.

Es gibt zwar verschiedene Methoden, die Komponenten in einer Datenbankanwendung anzuordnen, aber die meisten folgen dem in der nachfolgenden Abbildung gezeigten allgemeinen Schema:

DBDARCH1.jpg

Das Formular für die Benutzeroberfläche

Es ist sinnvoll, die Benutzeroberfläche in einem Formular zu isolieren, das völlig von der restlichen Anwendung getrennt ist. Dies hat mehrere Vorteile. Durch die Isolierung der Benutzeroberfläche von den Komponenten, die die eigentliche Datenbankinformation darstellen, erzielen Sie eine höhere Flexibilität für Ihren Entwurf. Wenn Sie die Methode ändern, wie Sie die Datenbankinformation verwalten, müssen Sie nicht auch die Benutzeroberfläche neu schreiben, und Änderungen an der Benutzeroberfläche haben nicht zur Folge, dass Sie gleichzeitig den Teil Ihrer Anwendung ändern, der mit der Datenbank kommuniziert. Darüber hinaus ermöglicht es diese Art der Isolierung, allgemeine Formulare zu entwickeln, die von mehreren Anwendungen gemeinsam genutzt werden können, und damit eine konsistente Benutzeroberfläche zu präsentieren. Durch das Speichern von Links auf gut entworfene Formulare in der Objektablage können Sie und andere Entwickler auf existierenden Grundlagen aufbauen, statt bei jedem Projekt ganz von vorne anfangen zu müssen. Durch die gemeinsame Nutzung von Formularen ist es Ihnen außerdem möglich, Unternehmensstandards für Anwendungsoberflächen zu entwickeln. Weitere Informationen über das Anlegen der Benutzeroberfläche für eine Datenbankanwendung finden Sie unter Die Benutzeroberfläche gestalten.

Das Datenmodul

Wenn Sie Ihre Benutzeroberfläche in einem eigenen Formular isoliert haben, können Sie ein Datenmodul verwenden, das die Komponenten aufnimmt, die Datenbankinformationen (Datenmengen) anzeigen, ebenso wie die Komponenten, die diese Datenmengen mit anderen Bereichen Ihrer Anwendung verbinden. Wie die Formulare für die Benutzeroberfläche können Sie Datenmodule in der Objektablage freigeben, sodass sie wiederverwendet oder von Anwendungen gemeinsam genutzt werden können.

Die Datenquelle

Das erste Element in dem Datenmodul ist eine Datenquelle. Die Datenquelle agiert als Leitung zwischen der Benutzeroberfläche und einer Datenmenge, die Informationen aus einer Datenquelle repräsentiert. Mehrere datensensitive Steuerelemente auf einem Formular können eine einzelne Datenquelle gemeinsam nutzen. In diesem Fall wird die Anzeige in jedem Steuerelement synchronisiert, sodass, wenn der Benutzer die Datensätze durchsieht, der entsprechende Wert aus den Feldern für den aktuellen Datensatz in jedem Steuerelement angezeigt wird.

Die Datenmenge

Die Seele Ihrer Datenbankanwendung ist die Datenmenge. Diese Komponente repräsentiert eine Gruppe von Datensätzen aus der zugrunde liegenden Datenbank. Bei diesen Datensätzen kann es sich um die Daten aus einer einzelnen Datenbanktabelle handeln, um eine Untermenge der Felder oder Datensätze in einer Tabelle oder um Informationen aus einer Verknüpfung von mehreren Tabellen in einer einzelnen Ansicht. Durch die Verwendung von Datenmengen wird Ihre Anwendungslogik vor Neustrukturierungen der physischen Tabellen in Ihren Datenbanken geschützt. Wenn sich die zugrunde liegende Datenbank ändert, müssen Sie vielleicht die Methode ändern, wie die Datenmengenkomponente die enthaltenen Daten abruft, aber Ihre restliche Anwendung kann unverändert weiterarbeiten. Weitere Informationen über allgemeine Eigenschaften und Methoden von Datenmengen finden Sie unter Datenmengen.

Die Datenverbindung

Unterschiedliche Datenmengentypen verwenden unterschiedliche Mechanismen, um eine Verbindung zu den zugrunde liegenden Datenbankinformationen einzurichten. Diese unterschiedlichen Mechanismen wiederum bedingen die Verwendung unterschiedlicher Architekturen für die von Ihnen entwickelten Datenbankanwendungen. Es gibt vier grundlegende Mechanismen, um Verbindungen zu den Daten einzurichten:

  • Direkte Verbindung zu einem Datenbankserver. Die meisten Datenmengen verwenden eine Ableitung von TCustomConnection, um die Verbindung zu einem Datenbankserver darzustellen.
  • Verwendung einer dedizierten Datei auf der Festplatte. Client-Datenbanken unterstützen die Möglichkeit, mit einer dedizierten Datei auf der Festplatte zu arbeiten. Bei der Arbeit mit einer dedizierten Datei ist keine separate Verbindungskomponente erforderlich, weil die Client-Datenmenge selbst weiß, wie sie aus der Datei liest und in diese schreibt.
  • Verbindungen zu anderen Datenmengen einrichten. Client-Datenmengen können mit Daten arbeiten, die von einer anderen Datenmenge bereitgestellt werden. Eine TDataSetProvider-Komponente dient als Mittler zwischen der Client-Datenmenge und ihrer Quelldatenmenge. Dieser Datenmengen-Provider kann sich im selben Datenmodul wie die Client- Datenmenge befinden, kann aber auch Teil eines Anwendungsservers sein, der auf einer anderen Maschine ausgeführt wird. Falls der Provider Teil eines Anwendungsservers ist, brauchen Sie auch eine spezielle Ableitung von TCustomConnection, um die Verbindung zum Anwendungsserver darzustellen.
  • Daten aus einem RDS DataSpace-Objekt abrufen. ADO-Datenmengen können eine ADOdb.TRDSConnection-Komponente verwenden, um Daten in mehrschichtigen Datenbankanwendungen zu verpacken, die mithilfe von ADO-basierten Anwendungsservern erstellt wurden.

Manchmal können alle diese Mechanismen innerhalb einer einzigen Anwendung kombiniert werden.

Siehe auch