ILINK64.EXE: Der inkrementelle 64-Bit-Linker

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ILINK64.EXE ist die Befehlszeilenoberfläche von ILINK64, der C++-Linker für 64-Bit-Windows.

Befehlszeilensyntax

ILINK64 <objfiles>, <exefile>, <mapfile>, <libfiles>, <deffile>, <resfiles>

Befehlszeilenelemente

Der 64-Bit-Linker kann auch eine Konfigurationsdatei mit dem Namen ILINK64.CFG für Optionen verwenden, die Sie normalerweise in der Befehlszeile eingeben würden.

Element Beschreibung

<Optionen>

Linker-Optionen, die die Arbeitsweise des Linkers steuern. Über Optionen wird beispielsweise festgelegt, ob eine EXE- oder DLL-Datei erzeugt werden soll. Linker-Optionen muss entweder ein Schrägstrich (/) oder ein Bindestrich (-) voranstehen.

<Startup>

Ein Initialisierungsmodul für ausführbare Programme oder DLLs, das die Reihenfolge der verschiedenen Programmsegmente festlegt. Wenn nicht das richtige Initialisierungsmodul gelinkt wurde, wird im Normalfall eine lange Liste mit Fehlermeldungen ausgegeben, die beispielsweise darüber informieren, dass bestimmte Bezeichner nicht aufgelöst wurden oder kein Stack angelegt wurde.

<obj-Dateien>

Die Objektdateien (.o-Dateien), die Sie linken möchten. Geben Sie den Pfad an, wenn die Dateien sich nicht im aktuellen Verzeichnis befinden. (Der Linker fügt die Erweiterung .O an, wenn keine Erweiterung vorhanden ist.)

<exe-Datei>

Der Name, den Sie einer ausführbaren Datei (EXE oder DLL) geben möchten. Wenn Sie für die ausführbare Datei keinen Namen angeben, leitet ILINK64 den Namen der ausführbaren Datei ab, indem an den ersten aufgeführten Objektdateinamen die Endung .EXE oder .DLL angefügt wird. (Der Linker setzt die Erweiterung .EXE voraus bzw. fügt sie an, wenn keine vorhanden ist. Ebenso fügt er an DLLs die Endung .DLL an, wenn diese nicht existiert.)

<map-Datei>

Der Name, den Sie der Map-Datei geben möchten. Wird kein Name angegeben, erhält die Datei den Namen der erzeugten ausführbaren Datei (aber mit der Erweiterung .MAP). (Diese Erweiterung wird vom Linker auch automatisch vergeben.)

<lib-Dateien>

Die Bibliotheksdateien (.a-Dateien), die beim Linken eingebunden werden sollen. Verwenden Sie kein Komma, um die Namen der aufgeführten Bibliotheken voneinander zu trennen. Wenn sich eine Datei nicht im aktuellen Verzeichnis oder im Suchpfad befindet (siehe dazu die Option /L), muss ihr Pfad in den Link-Befehl aufgenommen werden. (Der Linker vergibt standardmäßig die Erweiterung .LIB, wenn keine Erweiterung vorhanden ist.) Die Reihenfolge, in der die Bibliotheken aufgeführt werden, ist von immenser Bedeutung. Verwenden Sie unbedingt die in der folgenden Liste angegebene Reihenfolge:

  1. Alle benutzerdefinierten Bibliotheken (der Linker verwendet im Fall einer mehrfach definierten Funktion die erste Definition, auf die er trifft).
  2. import64.a (wenn Sie eine Anwendung erstellen, die die Windows-API verwendet).
  3. Mathematische Bibliotheken.
  4. Laufzeitbibliotheken.

<def-Datei>

Die Datei zur Moduldefinition für eine ausführbare Windows-Datei. Wenn Sie keine Moduldefinitionsdatei (.DEF) angeben und die Option /Twd oder /Twe verwendet haben, erstellt der Linker eine Anwendung, die auf den Standardeinstellungen basiert. (Der Linker fügt die Erweiterung .DEF an, wenn keine Erweiterung vorhanden ist.)

<res-Dateien>

Eine Liste von .RES-Dateien (compilierte Ressourcendateien), die in das ausführbare Programm eingebunden werden sollen. (Der Linker vergibt standardmäßig die Erweiterung .RES, wenn keine Erweiterung vorhanden ist.)

Befehlszeilenhilfe

Um die Befehlszeilenhilfe für ILINK64 anzuzeigen, geben Sie Folgendes ein:

ilink64

Der folgende Bildschirm wird angezeigt:

Turbo Incremental Link 6.40 Copyright (c) 1997-2012 Embarcadero Technologies, Inc.
Syntax: ILINK objfiles, exefile, mapfile, libfiles, deffile, resfiles
@xxxx indicates use response file xxxx
General Options:                       -Af:nnnn Specify file alignment
 -C       Clear state before linking   -Ao:nnnn Specify object alignment
 -wxxx    Warning control              -ax      Specify application type
 -Enn     Max number of errors         -b:xxxx  Specify image base addr
 -r       Verbose linking              -Txx     Specify output file type
 -q       Suppress banner              -H:xxxx  Specify heap reserve size
 -c       Case sensitive linking       -Hc:xxxx Specify heap commit size
 -v       Full debug information       -S:xxxx  Specify stack reserve size
 -Gn      No state files               -Sc:xxxx Specify stack commit size
 -Gi      Generate import library      -Vd.d    Specify Windows version
 -GD      Generate .DRC file           -Dstring Set image description
Map File Control:                      -Vd.d    Specify subsystem version
 -M       Map with mangled names       -Ud.d    Specify image user version
 -m       Map file with publics        -GC      Specify image comment str
 -s       Detailed segment map         -GF      Set image flags
 -x       No map                       -Gl      Static package
Paths:                                 -Gpd     Design time only package
 -I       Intermediate output dir      -Gpr     Runtime only package
 -L       Specify library search paths -GS      Set section flags
 -j       Specify object search paths  -Gt      Fast TLS
Image Control:                         -Gz      Do image checksum
 -d       Delay load a .DLL            -Rr      Replace resources

Befehlszeilenoptionen

Befehlszeilenoptionen von ILINK64.EXE berücksichtigen die Groß-/Kleinschreibung.

ILINK64.EXE unterstützt die in der folgenden Tabelle aufgeführten Befehlszeilenoptionen:

Hinweis: ilink64-Befehlszeilenoptionen können auch mit einem vorangestellten - anstatt des Schrägstrichs (/) verwendet werden. (Z.B. die Option /Tpe kann auch als -Tpe geschrieben werden).

Linker-Optionen

Option Beschreibung

@<resp-Datei>

Verwendet die Response-Datei <resp-Datei>.

/Af:nnnn

Legt die Dateiausrichtung fest; geben Sie nnnn als Hexadezimal- oder Dezimalwert an. nnnn muss eine Potenz von 2 sein.
Voreinstellung ist 0x200 = 512 Byte-Grenzen.

/Ao:nnnn

Legt die Objektausrichtung fest; geben Sie nnnn als Hexadezimal- oder Dezimalwert an. nnnn muss eine Potenz von 2 sein.
Voreinstellung ist 0x1000 = 4096 Byte-Grenzen.

/aa

Erzeugt eine 64 Bit-Windows-Anwendung.

/ad

Erzeugt einen 64 Bit-Windows-Gerätetreiber.

/ap

Erzeugt eine 64-Bit-Windows-Konsolenanwendung.

/B:xxxx

Legt die Image-Basisadresse fest und entfernt die Adressverschiebungstabelle.

/b:xxxx

Legt die Image-Basisadresse fest und behält die DLL-Adressverschiebungstabelle bei. Nachfolgende Objekte werden an den linearen Adressgrenzen bei 64 K ausgerichtet. Verbessert die Ladezeit und die Laufzeitgeschwindigkeit. Für die Erzeugung von DLLs empfohlen.
Vorgabe ist aus.

/C

Aktualisiert die Statusdateien des Linkers. Löscht vor jedem Linken alle Statusdateien, erzeugt dann die Dateien neu und fährt mit dem Linken fort.

/c

Berücksichtigt die Schreibweise bei Symbolen, die als "external" oder "public" deklariert sind.
Vorgabe ist ein.

/d

Lädt eine DLL verzögert. Die DLL wird erst dann geladen und initialisiert, wenn tatsächlich ein Eintrittspunkt in der DLL aufgerufen wird.

/D:xxxx

Speichert die angegebene Beschreibung im PE-Image.

/Enn

Legt die maximale Fehleranzahl fest.

/GC

Fügt einen Kommentar-String in das Image direkt nach der Objekttabelle im PE-Datei-Header ein. Sie können mehrere Strings angeben.
Vorgabe ist aus.

/GD

Erzeugt eine mit Delphi kompatible RC-Datei (DRC-Datei).
Vorgabe ist aus.

/GF:xxxx

Setzt Image-Flags. Folgende xxxx-Flags sind möglich:

  • -GF SWAPNET kopiert das Image in eine lokale Auslagerungsdatei und führt es von dort aus, wenn sich das Image auf einem Netzwerklaufwerk befindet.
  • -GF SWAPCD kopiert das Image in eine lokale Auslagerungsdatei und führt es von dort aus, wenn sich das Image auf entfernbaren Datenträgern (z.B. CD, Zip-Laufwerk) befindet.
  • -GF UNIPROCESSOR verhindert, dass die Anwendung auf einem Multiprozessor-System ausgeführt werden kann.
  • -GF LARGEADDRESSAWARE teilt dem Betriebssystem mit, dass die Anwendung Adressen lesen kann, die größer als 4 GB sind.
  • -GF AGGRESSIVE passt die Arbeitsumgebung einer Anwendung aggressiv an, wenn sich die Anwendung im Bereitschaftszustand befindet. (Dies ist für Bildschirmschoner und andere Prozesse ideal, die Hauptprozesse nicht behindern sollen.)

/Gk

Behält bei Fehlern die Ausgabedateien bei.
Vorgabe ist aus.

/Gl

Erzeugt eine .LIB-Datei.

/Gpd

Erzeugt nur Entwurfszeit-Packages. Voreinstellung: das Package funktioniert sowohl zur Entwurfs- als auch zur Laufzeit.

/Gpr

Erzeugt nur Laufzeit-Packages. Voreinstellung: das Package funktioniert sowohl zur Entwurfs- als auch zur Laufzeit.

/Gn

Erzeugt keine Statusdateien (deaktiviert das inkrementelle Linken). Nachfolgende Link-Vorgänge dauern genauso lange wie der erste. Vorgabe ist aus.

/Gs:string=[EICRWSDKP]

Legt Abschnitts-Flags fest. Fügt die angegebenen Flags den für einen gegebenen Abschnitt vorhandenen Flags hinzu, kann aber die Standard-Flags eines Abschnitts nicht entfernen. Abschnitts-Flags sind:
E = Ausführbar
C = Enthält Code
I = Enthält initialisierte Daten
R = Abschnitt ist lesbar
W = Abschnitt ist beschreibbar
S = Abschnitt wird gemeinsam genutzt
D = Abschnitt kann verworfen werden
K = Abschnitt darf nicht zwischengespeichert werden
P = Abschnitt darf nicht ausgelagert werden

Beispiel

 -Gs:.rsrc=W

Diese Option bewirkt, dass in den RSRC-Abschnitt geschrieben werden kann.

/Gz

Berechnet die Prüfsumme des Ziels und fügt das Ergebnis in den PE-Header ein. Wird von NT Kernel-Treibern und System-DLLs verwendet.
Vorgabe ist aus.

/H:xxxx

Legt die Größe der Heap-Reserve für eine Anwendung als Hexadezimal- oder Dezimalwert fest. Der Minimalwert ist 0. Diese Option überschreibt die HEAPSIZE-Einstellung in einer Moduldefinitionsdatei.
Vorgabe ist 1 MB (0x1000000).

/HC:nnnn

Legt die Heap-Übergabegröße für eine Anwendung fest.

/I

Legt das Verzeichnis für Zwischenausgabedateien fest. Bezieht sich auf die Linker-Statusdateien; die Map-Debug-Datei und die Debug-Symboldateien werden aber in demselben Verzeichnis wie das Ausgabe-Image gespeichert, sofern nicht anders angegeben für die Map-Debug-Datei.

/j

Legt die Objektsuchpfade fest.

Beispiel

 ILINK64 /jc:\myobjs;.\objs splash ^
       .\common\logo,,,utils logolib

Dieser Befehl weist den Linker an, zuerst das aktuelle Verzeichnis nach SPLASH.OBJ zu durchsuchen. Wenn die Datei im aktuellen Verzeichnis nicht gefunden wird, sucht der Linker im Verzeichnis C:\MYOBJS und dann im Verzeichnis .\OBJs. Der Linker verwendet die Objektsuchpfade jedoch nicht, um die Datei LOGO.OBJ zu suchen, da dieser Datei ein expliziter Pfad zugewiesen wurde.

/L

Legt den zu verwendenden Bibliothekssuchpfad fest, wenn kein expliziter Pfad für die LIB-Datei angegeben ist, und der Linker die LIB-Datei nicht im aktuellen Verzeichnis finden kann.
Beispiel

 ILINK64 /Lc:\mylibs;.\libs splash ^
      .\common\logo,,,utils logolib

Dieser Befehl weist den Linker an, zuerst das aktuelle Verzeichnis nach SPLASH.LIB zu durchsuchen. Wenn die Datei im aktuellen Verzeichnis nicht gefunden wird, sucht der Linker im Verzeichnis C:\MYLIBS und dann im Verzeichnis .\LIBs. Der Linker verwendet die Bibliothekssuchpfade jedoch nicht, um die Datei LOGO.LIB zu suchen, da dieser Datei ein expliziter Pfad zugewiesen wurde.

/M

Gibt die C++-Bezeichner in verkürzter Form - nicht mit ihrem vollständigen Namen - in der MAP-Datei aus.

/m

Die Segmentliste enthält pro Segment eine Zeile mit der Segment-Startadresse, der Segmentlänge, dem Segmentnamen und der Segmentklasse. Die public-Symbole werden in zwei Listen eingeteilt, die erste zeigt die Symbole in alphabetischer Reihenfolge, die zweite in aufsteigender Adressfolge. Symbole mit absoluten Adressen sind mit Abs gekennzeichnet. Für das Debuggen ist eine Liste mit public-Symbolen sinnvoll. Viele Debugger verwenden public-Symbole, wodurch sich beim Debuggen eine Referenz auf die Symboladresse herstellen lässt.

/q

Unterdrückt das Befehlszeilen-Banner.

/r

Ausführliches Linken. Vorgabe ist aus.

/Rr

Ersetzt Ressourcen.

/S:xxxx

Legt die Stack-Reservegröße für eine Anwendung fest.

/Sc:xxxx

Legt die Stack-Übergabegröße für eine Anwendung fest.

/s

Erzeugt eine detaillierte Segmentzuordnungsdatei, indem der vom Linker erstellten Standard-MAP-Datei Details, wie Gruppen- und Modulinformationen, hinzugefügt werden.

/Tpd

Erzeugt eine DLL-Datei für 64-Bit-Windows.

/Tpe

Erzeugt eine EXE-Datei für 64-Bit-Windows.

/Tpp

Erzeugt ein Package.

/t

Zeigt die zum Linken benötigte Zeit an.

/v

Erzeugt eine Debug-Symboldatei.

/w

Schaltet alle Warnungen ein.

/w-dee

Deaktiviert die Warnung:
".EXE-Modul mit einer .DLL- oder BPL-Erweiterung erzeugt."

/w-dpl

Deaktiviert die Warnung:
"Doppelte Symbolnamen in Bibliothek."

/w-dup

Deaktiviert die Warnung:
"Doppelte Symbolnamen."

/w-exp

Aktiviert die Warnung:
"Versuch, nicht public Symbol zu exportieren."

/w-nou

Deaktiviert die Warnung:
"Erzeugen eines Package ohne Units."

/w-rty

Aktiviert die Warnung:
"Inkrementelles Linken kann nicht ausgeführt werden - vollständiges Linken wird ausgeführt."

/w-srd

Deaktiviert die Warnung:
"Entfernen von Adressverschiebungs-Informationen aus der DLL könnte zu Fehlfunktionen führen."

/w-snf

Deaktiviert die Warnung:
"Abschnitt nicht gefunden."

/w-uld

Deaktiviert die Warnung:
"DLL kann nicht geladen werden."

/x

Unterdrückt die Erzeugung der Map-Debug-Datei.

(Leer)

Standard-MAP-Dateien der Segmente (keine Linker-Option).

Der Linker erzeugt standardmäßig eine MAP-Datei mit den folgenden allgemeinen Segmentinformationen:

  • Eine Liste der Segmente mit ihren Namen.
  • Die Programmstartadresse und das Offset.
  • Die Klasse: CODE, DATA, BSS (nicht initialisiert) oder TLS (Thread-lokaler Speicher).
  • Alle Warnungen oder Fehlermeldungen, die während des Linkens erzeugt wurden.

Behandeln von Speichermangel-Fehlern bei ILINK64

Die IDE zeigt einfach die Meldung Schwerer Fehler: Zu wenig Arbeitsspeicher an, aber ILINK64 gibt weitere Informationen zu jedem Heap und zu dem verwendeten Speicherplatz aus.

Zum Beispiel:

 Turbo Incremental Link64 6.40 Copyright (c) 1997-2012 Embarcadero Technologies,
 Inc.
 Overrun on linker heap: info
 Linker Heaps
 ------------
 info                   0x12271000  0x12000000
 code                   0x0487d000  0x08000000
 rodata                 0x00159000  0x06000000
 data                   0x029bb000  0x08000000
 bss                    0x08000000  0x08000000
 dwarf_aranges          0x00010000  0x00200000
 dwarf_macinfo          0x00010000  0x00200000
 dwarf_pubtypes         0x00275000  0x02000000
 dwarf_info             0x04e57000  0x06000000
 dwarf_abbrev           0x00040000  0x00200000
 dwarf_line             0x0124d000  0x02000000
 dwarf_str              0x036e0000  0x06000000
 dwarf_loc              0x00070000  0x02000000
 dwarf_ranges           0x00275000  0x02000000
 Fatal: Out of memory

Mit -GH<Heapname>=size können Sie größere Heaps zuweisen.

Um beispielsweise die Release-Version der DLL OWLNext library (OWLNext-Bibliothek) (EN) zu linken, verwenden interne C++Builder-Entwickler -GHinfo=0x12000000.

Themen

Siehe auch